Samstag, 25. Juni 2016

Ein feuchtes Ende

Als Micha heute morgen das Zelt abgebaut hatte fing es leicht an zu regnen. Wir setzten uns draußen an den Tisch wo wir gestern schon gegessen hatten und hofften, dass es so bleibt. Das kannten wir ja schon und konnte uns nicht mehr erschüttern. Es wurde aber stärker und so zogen wir zu einem Tisch unter Bäumen um, der schon etwas ramponiert war wir hatten aber ein Blätterdach das uns vor dem Regen schützte. Dort konnten wir zügig fertig frühstücken und dann halfen die Blätter aber auch nicht mehr. Wir wurden wieder mal nass. Das Wetter wollte uns anscheinend los werden.
Wir spülten und Micha holte unsere Taschen und Fahrräder unter das Vordach vom Waschhaus. So konnten wir ohne Eile unsere Regensachen heraus suchen und die restlichen Sachen verstauen.
Zum Glück hatten wir uns Leer gestern schon etwas angeguckt. Bei dem Wetter hatten wir keine Lust dazu und wir fuhren direkt zum Bahnhof. Dort war gerade eine größere Gruppe Frauen dabei sich auf den Weg zu einem Junggesellinnen-Abschied zu machen und die Braut hatte einen Bauchladen und fragte ob wir etwas abkaufen würden. Micha kaufte eine Deutschlandkette. Kann er morgen ja gleich gebrauchen. Wir haben uns dann noch nett mit der Braut unterhalten. Sie meinte gleich wir kämen aus Berlin. Hört man das bei uns raus? 
Dann setzten wir uns ins Café und warteten auf unseren Zug. Schön frühzeitig machten wir uns auf den Weg zu unserem Gleis. Glücklicherweise! Es gab keinen Fahrstuhl. Wir mussten eine Treppe herunter, an der Seite ziemlich knapp eine Rinne zum schieben der Fahrräder. Das ging ja noch obwohl es mir schwer viel weil die Rinne auf der linken Seite war und ich normalerweise immer links von meinem Fahrrad laufe. Problematischer war die Treppe zum Gleis hoch. Da war die Rinne zwar auf der anderen Seite, aber der letzte halbe Meter nach oben war die Rinne mit einem Blech bedeckt und so steil hoch konnte ich mein Fahrrad mit den ganzen Taschen gar nicht schieben. Das war mir zu schwer. Ich hätte die Taschen komplett abladen müssen. Noch dazu standen viele Bahnreisende auf der Treppe, weil es direkt auf dem Bahnsteig kein Dach gab und die Leute auf der Treppe vor dem Regen geschützt waren. Das ist spitze, liebe Deutsche Bahn! Wie kommt ein gehbehinderter Mensch dort auf das Gleis?
Zum Glück hat mir mein starker Mann beim Fahrrad hoch schieben geholfen!

Dort fuhr gerade unser Zug ein. Wir dachten Wagen 1 ist bestimmt ganz vorne und da stand auch eine 1 am Wagen. Aber das war die erste Klasse wie wir feststellten, als wir die Fahrräder in den Wagen schoben und dort nichts für Fahrräder war. Also wieder raus und dann ganz nach hinten flitzen. Dort wurden wir nett von den Zugschaffnern in Empfang genommen. Sie hätten uns schon vermisst weil wir doch schon Emden einsteigen wollten. Wir wussten ja beim buchen noch nicht sicher wie weit wir kommen. Der Zugeinstieg war wie beim Regio sehr komfortabel und wir hatten einen tollen Platz mit Tisch.
Als wir zu Hause ankamen wurden wir von Ronja und meinen Eltern schon auf der Straße begrüßt und es gab ein tolles Empfangsessen. ☺

Fazit Niederlande: ein schönes Land mit sehr netten, fröhlichen und hilfsbereiten Menschen. 

Jetzt sind wir erst mal wieder zu Hause. Aber wir hatten wieder sehr viel Spaß und 
überlegen schon wo die nächste Reise hin geht. Micha will kommenden Sommer wieder nach Leer zurück fahren und die Strecke weiter machen bis Hamburg. Von dort würde er vielleicht auch über Radwege nach Berlin zurück radeln wollen. Ich würde eigentlich als nächstes gerne die schwedische Strecke machen. Wir werden sehen zu was wir uns am Ende entscheiden. 

Ich werde euch auf dem laufenden halten! Alles Liebe bis dahin.
Enjoy ☺




Freitag, 24. Juni 2016

Statt Abschlussdeich Abschlusseis

Wir frühstückten heute bei ganz leichtem Sprühregen. Der war bestimmt gut für unseren Teint und störte uns gar nicht. ☺ Es war warm, fast schwül. Als wir losfuhren hatte es aufgehört zu regnen.
Der nette Wirt in Delfzijl hatte uns erzählt, dass hinter Termunterzijl der Ort Termunten liegt und dort oft Robben zu beobachten sind. Das wollte ich mir angucken. Ich wusste bloß nicht wo genau und Micha hatte Sorge, dass wir dann am Ende zu lange brauchen. Mir war das egal. Ich wollte so gerne Robben beobachten.
Ich bog also von unserer Route ab in den Ort und folgte der Dorfstraße Richtung Wasser. Im Ort gab es keine Möglichkeit, aber hinter dem Ort führte der Weg wieder mal direkt am Deich lang an weidenden Schafen vorbei. Micha meinte wir könnten auch diesen Weg direkt am Dollard entlang fahren und würden dann nur nicht bei Bad Nieuweschans die Grenze passieren. Außerdem führte der Weg dann nicht auf Landstraßen und durch kleine Ortschaften, sondern immer am Deich entlang. Das gefiel uns Beiden sehr gut.
Es war wieder schön dort am Deich entlang zu fahren, fern von allem. Links war der Deich, in der Mitte der Weg,  die Schafe und wir und rechts lag ein länglicher See. Wir sahen ein paar Reiher am Wasser stehen und sie flogen auch über unsere Köpfe. Es war herrlich ruhig.
Dann sahen wir schon von weitem eine Bretterwand mit Gucklöchern. Dahinter waren tatsächlich die Robben und auch einige Muttertiere mit ihren Jungen. Dafür ist auch die Bretterwand, damit die Robben nicht erschreckt werden und dann Heuler gefunden werden. Wir standen eine ganze Weile und beobachteten die Robben. Ein paar watschelten zum Wasser und ließen sich von der Sandbank ins Wasser rutschen wie wenn sie Schlitten fahren. Ein Paar glitten durch das Wasser und Einige lagen einfach nur faul auf der Sandbank. Das war toll! Zum Glück hatten wir diesen Weg genommen!
Immer weiter ging es am Deich Richtung Deutschland. Hier gab es plötzlich besonders hübsche Schafe mit dicken braunen Flecken im weißen Fell. Dann flitzte noch mal ein Hase vor uns her. Plötzlich merkten wir das ein Gewitter anfing. Wir hatten gerade noch Zeit die Regensachen heraus zu holen und anzuziehen. Die Schafe mochten das Gewitter nicht und rannten weg. Aber es war nur ein kurzer Wolkenbruch und dann schien wieder die Sonne.
Die Grenze war eine Brücke über den Fluss. Nicht mal Schilder wiesen richtig darauf hin. Dort stand ein riesiger Bilderrahmen, in dem wir uns von einem Niederländer fotografieren ließen. Wir fuhren sogar noch den Umweg zur Grenze bei Nieuweschans. Aber das war noch unspektakulärer. Eigentlich ja auch gut so.
Schließlich fuhren wir durch Bunde und von dort nach Weener. Teilweise über wenig befahrene Landstraßen, teilweise über sehr schön gelegene Radwege. Weener ist eigentlich ein sehr hübscher Ort mit vielen alten Häusern, aber von den Geschäften  sind sehr viele geschlossen und es werden viele Häuser zum Verkauf angeboten. Auch der alte Hafen war schön.
Von dort fuhren wir einen Teil des Ems-Radwegs immer an der Ems entlang. Auch hier waren viele Schafe auf dem Deich, aber sie haben sich nicht mit Micha unterhalten. Vermutlich spricht Micha nur niederländisches Schafisch. ☺
Die Strecke fuhr sich sehr gut. Schließlich kamen wir in Bingum bei Leer an. Hier ist der Campingplatz wo wir heute unsere vorerst letzte Nacht im Zelt verbringen werden. Wir bauten das Zelt auf und fuhren dann aber noch nach Leer rein. Einerseits hatte ich gestern in Emden vergessen zum Bahnhof zu gehen um unsere gebuchten Bahntickets auszudrucken, andererseits konnten wir uns Leer gleich noch ein bißchen angucken.
Der Bahnhof war schnell gefunden und die Tickets gedruckt. Wir liefen danach durch die Fußgängerzone, die etwas müde wirkte, wo es aber sehr viele Eisdielen gab und aßen dort ein Abschlusseis. Die Tour hat am Bahnhof von Leer ihren Abschluss gefunden und das wollten wir mit einem Eis feiern. Einerseits waren wir natürlich froh über den erfolgreichen Abschluss unseres nun schon zweiten Teils des Nordseeküstenradwegs. Andererseits machte es uns gerade so viel Spaß, dass wir am liebsten gleich noch bis Hamburg weiter gefahren wären. ☺
Die Altstadt von Leer mit Hafen, gefiel uns aber sehr gut. Schöne alte Häuser, hübsche kleine Straßen, ...

Engelke up de Muer („Engelchen auf der Mauer“)

Nach einer sehr warmen Nacht frühstückten wir heute morgen mit Alexa und Micha. Sie mussten ihr Häuschen um 11 Uhr wieder abgegeben haben und werden heute Abend wieder nach Hause fahren.
Wir machten mit dem Auto einen Ausflug nach Emden, also eine Stippvisite nach Deutschland bevor wir morgen ganz  ordentlich mit den Fahrrädern über die niederländisch-deutsche Grenze fahren werden.
Emden ist ein netter Ort mit einem schönen Hafen, einem sehr schönen Wasserturm und dem Otto Huus. Sicher gibt es dort noch viele andere sehenswerte Sachen, aber so viel haben wir jetzt in der kurzen Zeit nicht gesehen. Alexa und ich waren noch etwas shoppen. Im Otto Huus, wo man ganz viele Otto Fanartikel kaufen konnte hat sich Micha in einen Toaster verliebt, der beim toasten zwei sich küssende Ottifanten in die Toastscheibe brennt und dabei eine Melodie spielt. Am Ende sagt der Toaster "Guten Appetit". Sicher ein Stück was man dringend braucht, aber auf dem Fahrrad schlecht zu transportieren. ☺
Im Hafen fiel uns ein Rettungsboot auf, dass den Namen Engelke trug. Wir wunderten uns darüber. Als wir später im Café saßen und etwas tranken bemerkte ich einen Eisbecher mit dem Namen Engelke. Alexa fragte die Fischverkäuferin bei der wir später noch ein Fischbrötchen aßen ob sie wüsste warum hier so viel mit Engelke zu finden ist. "Klar", sagte sie, Engelke up de Muer wäre doch das Wappen von Emden". Wir googelten danach und fanden es sofort. Das bedeutet aber Engel auf der Mauer und nicht über dem Meer, wie ich gewünscht hätte. Außerdem ist der Engel eher eine Harpyie als ein Engel. 
Auf dem Rückweg hatten wir leider Pech und eine Panne mit dem Auto. Es musste abgeschleppt werden und wir warteten in Bunde, kurz vor der Grenze zu den Niederlanden gefühlt ewig auf den Abschleppwagen. Als er dann kam konnte er höchstens zwei Personen mit nehmen und Alexa und Micha mussten ja auch zu ihrem Mietwagen den sie in Aurich entgegen nehmen konnten. In die Niederlande wollte der Abschleppwagenfahrer verständlicherweise nicht. Da hielt ein Auto mit niederländischem Kennzeichen bei uns und der Fahrer fragte, ob er helfen könne. Ich lief zu ihm, schilderte kurz die Situation und fragte ob er Richtung Termunterzijl fahren würde. Er hat uns mitgenommen, noch einen Umweg gemacht und uns direkt am Campingplatz abgesetzt. Wieder mal ein super netter Niederländer! ☺
Als Micha und ich zurück waren gingen wir noch hoch zum Deich. Es war gerade Ebbe und wir konnten etwas im Watt laufen. ☺

Mittwoch, 22. Juni 2016

Endlich Sommer

Heute war das Wetter auch wieder sehr gut und wir frühstückten auf unserer "Terasse". Danach räumten wir unseren tollen Zirkuswagen und verabschiedeten uns. Es viel uns Beiden nicht leicht. Der Zirkuswagen war einfach toll und wurde ab der 2. Nacht auch noch deutlich preiswerter. Insgesamt waren wir aber auch von dem Platz begeistert. Hier hatten wir den Eindruck, dass sich jemand viel Mühe gegeben hat allen seinen Gästen eine schöne Zeit zu machen. Der Platz ist klein,  aber fein und bekommt von uns 6 von 5 möglichen Sternen. ☺

Dank Micha fanden wir schnell den Radweg wieder. Die Strecke war nicht so weit. Wir wollten uns mit Alexa und Micha in Delfzijl treffen, die dahin von ihrem Platz wandern wollten. Danach wollten wir nach  Termunterzijl zum Campingplatz fahren und die Beiden wollten dorthin zurück wandern weil sie dort eine Hütte gemietet haben.

Wir fuhren wieder viel auf kleinen Landstraßen, gelegentlich Radwegen durch Felder,  Wiesen und Weiden. Auch  Schafslalom war wieder dabei. Micha unterhielt sich wieder fleißig auf schafisch und irgendwann meinte er er würde gerne mal ein Schaf streicheln. Ich meinte, er müsse vielleicht ganz langsam an die Schafe heran gehen. Das versuchte er auch gleich bei einer liegenden Gruppe von Schafen. Aber kurz bevor er bei den Schafen war stand eins nach dem Anderen auf und lief weg. Micha war enttäuscht. Ich konnte das gut verstehen, ich hätte doch selber gerne ein Schaf gestreichelt. Wir fingen dann Beide an vorsichtig an die Schafe heran zu fahren und direkt bei den Schafen zu halten. Aber kaum hörten sie unseren Fuß auf dem Boden liefen sie weg. Dann fuhren wir ganz langsam an sie heran und im vorbei fahren konnten wir sie kurz streicheln. Fässt sich toll an so ein Schaf!

In Delfzijl angekommen gingen Micha und ich erstmal wieder Nieuwe Haring essen. Das müssen wir noch genießen so lange wir können. Das Lokal wo wir den Fisch genossen haben lag direkt am Wasser, aber das ist nicht mehr das Waddenmeer sondern die Ems bzw. der Dollart. Direkt gegenüber lag Emden bzw. Deutschland.

Im Ort war Markt und dort stand auch eine tolle alte Drehorgel mit Flöten und Trommel. Die hat echt gute Musik gemacht. Dort trafen wir dann auch mit Alexa und Micha zusammenund aßen auch noch ein Eis. Lange aufhalten konnten wir uns alle aber nicht. Wir mussten zum Campingplatz weil wir ja auch noch das Zelt aufbauen mussten,  Alexa und Micha hatten 10 km zu Fuß vor sich. Wir kauften noch für ein gemeinsames Essen ein und fuhren dann wieder weiter.

Der Platz hier liegt sehr schön hinter dem Deich und scheint großes Frosch - und Mückengebiet zu sein. Heute ist es wirklich warm gewesen und ich sitze jetzt um Mitternacht auf der Bank neben dem Zelt und schreibe den Blog. Es ist warm,  die Frösche quaken und die Mücken surren um mich herum. Anscheinend ist jetzt endlich Sommer geworden! ☺

Dienstag, 21. Juni 2016

Ein unerwarteter Ausflug

Nach einem sehr gemütlichen Abend in unserem Zirkuswagen, haben wir schön in unserem Bett geschlafen. Das erste Bett nach fast drei Wochen Zelt war auch mal wieder was nettes. ☺
Wir hatten gestern Brötchen bestellt und sie warteten schon an der Rezeption auf uns in einem hübschen bunten Stoffbeutel, der mit einem Band zugebunden war an dem ein kleines Täfelchen angebracht war wo mit Kreide unser Name drauf stand. Einfach nett!
Beim Frühstück guckte ich für unsere Rückfahrt nach Zugverbindungen. Wir überlegten ob wir Freitag oder Samstag von Leer oder Emden zurück fahren. Ich guckte nach Verbindungen und fand für Samstag 12:18 Uhr noch ein Sparangebot nach Berlin. Da ich Fahrräder nicht über das Handy buchen kann rief ich an und buchte die Tickets telefonisch. Freitag hätten wir für die gleiche Verbindung mit Fahrrädern und Platzreservierung über 200 Euro bezahlt,  Samstag nur 75 Euro! Super! Danach meinte Micha,  dann können wir ja auch noch eine Nacht länger im Zirkuswagen bleiben. Wir wollen uns gar nicht mehr trennen und genau so machen wir das jetzt auch. Zeit in unserem Zirkuswagen! ☺

Falls wir mal wieder einen Zirkuswagen zum glücklich sein brauchen:  http://lentemaheerd.nl/home-de/ ☺

Eigentlich hatten sich Alexa und Micha gestern gemeldet und wir wollten uns schon gestern auf dem Platz bei Uithuizen treffen. Als wir dann feststellten, dass der Platz eine Baustelle war hatten wir Ihnen gleich Bescheid gesagt und den neuen Platz vorgeschlagen. Sie sind jetzt aber noch eine knappe Tagestour von uns gelandet. Eigentlich wollten wir heute zu ihnen stoßen. Aber glücklicherweise konnten sie verstehen, dass wir uns erst morgen von unserem Zirkuswagen trennen können. Sie kamen dann mit dem Auto zu uns,  bewunderten unseren Zirkuswagen und dann machten wir gemeinsam einen Ausflug nach Groningen, der größten Stadt in Friesland.
Bis sie kamen setzen wir uns auf die Terrasse von unserem Zirkuswagen und genossen die Sonne und das nichts tun.  Auch mal richtig schön!
Wir beobachteten ein niederländisches Filmteam bei der Arbeit. Schon als wir noch beim Frühstück saßen kam eine Filmcrew mit einer sehr schicken jungen Moderatorin in knapper Kleidung. Es stand schon gestern ein etwas betagt wirkender Wohnwagen auf dem Platz und dort wurde der Film gedreht. Zuerst wurde eine Frau gefilmt wie sie ein Zelt aufbaut. Später kamen nach und nach mehrere alte Menschen zum Teil mit Rollator auf den Platz. Die eine buk auf einem Campingkocher Pfannkuchen, die dann am Campingtisch gegessen wurden. Ich hörte, dass die Moderatorin zum Thema Camping fragen stellte und die alten Leute sie freudig beantworteten. Genaueres konnte ich leider mangels niederländischen Sprachkenntnissen nicht verstehen. Irgendwann gingen die alten Leute mit ihren Rollatoren und dem Geschirr auch noch zum abwaschen. Vielleicht eine Camping-Helden Sendung? 
Dann kamen Alexa und Micha und wir fuhren nach Groningen. Vor einiger Zeit auf dem einen Campingplatz bei Wijk aan Zee hatte uns ein Niederländer begeistert von Groningen als Klein-Amsterdam vorgeschwärmt. Die Stadt ist auch wirklich schön. Viele Grachten, viele Hausboote, viele Fahrradfahrer, kleine nette Straßen, teilweise etwas schiefe Häuser, ... ☺
Wir gingen über einen Markt und Alexa und Micha brachten uns die Niederlande vom Essen näher. Wir aßen leckere Brötchen mit Aal und Krabben, Stropje Waffles, auf niederländische Art Matjes. Die Niederländer nehmen das Doppelfilet am Schwanz, streuen noch Zwiebelwürfel über den Hering und beißen ab. Sehr lecker! Außerdem kostete ich in einem Käsegeschäft ein Stück Käse und nahm gleich welchen mit. Eine Starbucks Tasse von Groningen haben wir auch gekauft. Wieder eine Tasse mehr in unserer Sammlung. ☺
Es waren ein paar schöne Stunden in Groningen! Ein Ausflug den wir alleine nicht gemacht hätten. Danke, Alexa und Micha! ☺
Dann fuhren wir zurück und guckten uns das Fußballspiel Deutschland gegen Nordirland an. Wir sind im Achtelfinale! ☺
Morgen fahren wir weiter und treffen uns dann wieder mit Alexa und Micha. :-)

Montag, 20. Juni 2016

Übernachtung im Zirkuswagen

Heute fing es an zu regnen als Micha und ich unter der Dusche waren. Also war das Zelt leider nass als wir es abbauten. Wir fanden zum frühstücken einen überdachten Tisch mit Bänken,  so saßen wir wenigstens trocken. Aber es war windig und kühl.
Als wir soweit waren und unsere Fahrräder beladen wollten dachte ich nicht daran, dass das Dach unter dem wir saßen außen ziemlich niedrig wurde und habe mir auch noch kräftig den Kopf gestoßen. Super Tagesbeginn! 
Die Regenklamotten waren heute definitiv angesagt und wenigstens wurde mir beim radeln wieder warm.  Als erstes fuhren wir durch das militärische Sperrgebiet Maarnewaard in dem immer noch regelmäßig Manöver statt finden. Wir hatten Glück und konnten durch fahren. Es war landschaftlich sehr schön. Wald, mal fast wie Urwald, mal hell, ein Bach, dann wieder freies Feld. Viel zu schön um militärisches Sperrgebiet zu sein. Unser sehr guter Radweg wurde immer wieder von tiefen Sandwegen unterbrochen wo im Übungsfall die Panzer rollen. Mehrere Male mussten wir relativ schmale Brücken mit nur auf einer Seite Geländer überqueren. Am Ende mussten wir die Räder eine Rinne an einer Treppe hoch und wieder runter schieben und dann waren wir wieder draußen.
Auf der Seite wo wir die Räder runter schieben mussten standen Schafe auf der Wiese. Sie kamen und staunten uns an und ich hatte etwas den Eindruck, dass sie uns einen Vogel gezeigt hätten wenn sie könnten. Warum sind die so doof und bei solchem Wetter draußen unterwegs? So guckten die Schafe.   :-)
Weiter fuhren wir und immer wenn ich gerade überlegte ob es weniger wird und nur noch ich tropfe fing es noch mehr an zu regnen. Außerdem sorgte der Wind auch noch dafür, dass uns der Regen fast waagerecht ins Gesicht klatschte. Teilweise hatten wir starken Gegenwind. Genau das Wetter was man sich beim Radwandern wünscht - NICHT.
Die Wege waren heute wirklich schön und führten uns viel an kleinen Flüssen lang. Schade, dass wir das nicht richtig genießen konnten.
Zwischendurch kamen wir immer wieder an tollen Villen vorbei.
Nach einer Weile wollten wir in einem Café oder einem Imbiss Pause machen, uns etwas ausruhen, etwas essen. Aber Montags ist das in den Niederlanden bzw. hier in Friesland eine schlechte Idee. Die Städtchen sahen zwar nett aus, aber es war alles geschlossen. Mit Mühe fanden wir eine Bäckerei wo wir zum Gebäck auch noch einen Kaffee bekamen und wenigstens sitzen konnten.
Aber bald sollten wir auch den Campingplatz in Uidhuizen erreichen. Ich hoffte auf einen guten Platz mit vielleicht sogar einer Hütte oder einer Möglichkeit warm und trocken zu werden. Bitte raus aus dem Wind!
Dann kamen wir in den Ort und fanden den Platz nach einigem suchen. Wir dachten, es wäre eine Baustelle. Ein Feld mit einem Waschhaus und sonst nichts. Daneben dröhnte die Baustelle. Etwas  genervt suchten wir nach einem anderen Platz möglichst nahe. Noch mal ungefähr 5 km weiter gab es einen Platz auf unserer Karte und der wirkte im Internet auch ansprechend. Allerdings ist das Web bekanntlich nicht unbedingt eine sichere Quelle.
Wir fuhren also weiter nach Uithuizermeeden und fanden den Platz auch schnell. Ein sehr netter Niederländer bot uns sogar die nicht genutzte Hotelküche zum kochen an als Micha fragte. Auch in den Aufenthaltsraum der Hotelgäste könnten wir gehen und es gäbe auch noch einen komplett geschlossenen Pavillon hauptsächlich damit die Zelter eine Möglichkeit zum drinnen aufhalten hätten. Dort gibt es einen Tisch mit Bänken, eine Couch, Sessel und einen Fernseher. Wir waren ziemlich erstaunt. Aber heute Nacht wollten wir noch mehr Luxus um wieder trocken zu werden. Wir fragten ob es auch Hütten gäbe. Nein, Hütten gab es nicht, aber sie hätten entweder einen Wohnwagen oder einen alten Zirkuswagen. Ich wollte schon immer mal in einem Zirkuswagen übernachten. ☺ Den Blog schreibeich heute sehr gemütlich in dem Zirkuswagen. Micha hat mich schön bekocht und mir ist schön warm. Alles prima! Wir schlafen im Zirkuswagen! ☺☺