Der (böse) Nordwind

Heute früh wehte wieder ein frischer Wind über den Campingplatz. Wir wollten einen Platz an der Sonne, einen Tisch und Sitzgelegenheiten zum Frühstück und nicht unsere Decke. Luxus!

Also nahmen wir unsere "Küchen"-Taschen und gingen zum Hauptplatz vom Campingplatz wo das Restaurant ist, der Kinderspielplatz, eine Bühne und die Animationshütte. Dort gibt es Tische und Bänke und es lag zu der Zeit schön ruhig und einsam in der Morgensonne. Da störte dann auch der kühle Wind nicht mehr.

Wir deckten den Frühstückstisch, kochten Kaffee und Tee und wollten gerade anfangen zu frühstücken, als zwei Personen vom Animationsteam auftauchten und einen großen Lautsprecher mitbrachten. Die Frau sagte noch etwas auf niederländisch zu uns was wir nicht verstanden und unsere Nachfrage ging in lauter Animationsmusik unter. Im ersten Moment dachten wir wir können uns nicht mal mehr selbst verstehen aber die Musik wurde wenigstens noch etwas leiser gedreht. Anfangs waren wir etwas genervt von dem Lärm, aber nach relativ kurzer Zeit hatten wir unseren Spaß weil wir die Musik noch von den seltenen Fällen wo unsere Kinder Animation genießen konnten kannten. Die Texte waren jetzt bloß auf niederländisch. ☺ Nach einer Weile kam auch noch ein menschlicher Hase und hat mit den Kindern die auch plötzlich auftauchten getanzt. Die begeisterten Kids waren sehr niedlich. Fast hätten wir mitgemacht. 😃

Beschwingt bauten wir danach das Zelt ab und brachen Richtung Scheveningen auf. In Scheveningen war es sehr schwer den Hinweisschildern zu folgen. Wir hatten den Eindruck, die Schilder waren etwas nach Lust und Laune aufgestellt. Die die Schilder aufgestellt hatten kannten den Weg und haben sich nicht wirklich in Ortsfremde hinein versetzen können. Aber der Weg war zugegeben auch nicht sehr einfach und es hätte viele Schilder gebraucht. Wir fuhren anfangs durch den Hafen und dann mitten durch die Villengegend von Scheveningen. Super schön, aber vermutlich auch keine preiswerte Ecke. Die Garagen waren oft so groß wie unser Häuschen zu Hause. ☺

Dann fing ein Dünengebiet an, der Oostduinpark. Am Anfang steht ein schöner Wasserturm. Wir fuhren Richtung Meijendel und waren begeistert. Das Dünengebiet und direkt hinter den Dünen kleine Seen und lichte Mischwälder. Später kamen wir dann in das Dünengebiet bei Berkheide. Dort merkten wir dann schon deutlich den Nordwind der uns kräftig entgegen pustete.
In dem Film Chocolat zieht die Mutter, die so leckere Sachen mit Schokolade macht,  mit ihrer Tochter so weit ich mich erinnern kann immer weiter wenn der Ostwind weht. Ein sehr schöner Film! Wir hatten eher den Eindruck, der Nordwind will uns gleich bis nach Belgien wehen wo es ja bekanntlich sehr gute Schokolade gibt. :-)

Noch dazu ging es immer die Dünen herauf und wieder etwas herunter. Gefühlt ging es aber eher herauf.

Als wir in Katwijk aan Zee ankamen freuten wir uns über einen Fischimbiss an der Strandpromenade und teilten uns eine sehr leckere Portion Fish & Chips. Interessant war, dass in Katwijk aan Zee die alte Rheinmündung liegt.

Weiter ging es rauf und runter durch die Dünen und der Gegenwind setzte uns immer mehr zu. Aber wenigstens schien die Sonne! Zwischendurch fuhren wir noch mal durch ein sehr schönes Waldgebiet. Aber nach kurzer Zeit gab es nur noch Dünen. Das Dünengebiet wurde immer karger, es gab weniger Pflanzen, wenn dann Dünengras und gelegentlich  Kiefern.

Als wir in Zaandvoort ankamen waren wir erleichtert. Der Wind ist schon Kraft raubend und wir hatten seit Nordwijk keinen Campingplatz mehr gesehen.

Nachdem wir fertig aufgebaut hatten gingen wir aber doch noch mal an den schönen Sandstrand und ich watete etwas durch die Nordsee. Bisher hatte ich noch gar keine Meinung schwimmen zu gehen. Mal gucken ob das noch kommt.