Mittwoch, 8. Juni 2016

Schräges Amsterdam

Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir uns nach Amsterdam Centrum aufgemacht. Ich hatte noch zu Hause eine Bootsfahrt über Groupon gebucht und mit der wollten wir unsere Amsterdam Erkundung beginnen. Wir ließen uns wieder über Google Maps dorthin führen. So konnten wir besser Eindrücke sammeln und mußten uns  "nur" auf den Verkehr konzentrieren. Es ist viel los in Amsterdam. ;-) Auf dem Weg kamen wir am Nemo vorbei. Es erinnert etwas an ein großes Schiff, wurde von dem Architekten des Centre Pompidou in Paris erdacht und ist unterirdisch der Eingang zu einem Tunnel. In dem oberirdischen Teil ist das Technikmuseum untergebracht und das Schiffsdeck ist für alle gedacht und bietet wohl eine Super-Aussicht auf Amsterdam. Dort gehen die Niederländer gerne mit Fernglas bewaffnet picknicken. Aber das wollten wir uns später angucken und fuhren erstmal weiter.
Wir parkten unsere Räder neben dem Rijksmuseum und gingen dann zu unserer Bootstour. Die Rundfahrt durch die Grachten hat Spaß gemacht und wir haben gleich noch etwas über die Geschichte der Stadt erfahren. Die vielen alten Häuser sind toll. Sie haben eine ganz schmale Vorderfront, weil die Steuer damals abhängig von der Hausbreite an der Frontseite war. Schmale Vorderfront bedeutete weniger Steuern. Die Häuser neigen sich auch etwas nach vorne und stehen häufig etwas schief. Das sieht lustig aus. Wir haben auch erfahren, dass die überall anzutreffenden xxx ein bekanntes Zeichen für Amsterdam, im Stadtwappen anzutreffen und Andreaskreuze sind. Sie sind historisch und stehen vermutlich für die drei überstandenen Plagen Amsterdams: Pest, Feuer und Wasser.
Nach der Bootsfahrt liefen wir die Leidsestraat entlang, Richtung Central Station. Aber wir gingen an der Singel weiter. Dadurch kamen wir am Magna Plaza einem großen Shoppingcenter und der Rückseite des Royal Palace vorbei. Der Haupteingang der Central Station sieht ganz anders aus als die sehr moderne Rückseite. Ein sehr schöner palastähnlicher Bau.
Danach bewunderten wir die St. Nicholas Church und gingen in den alten Stadtkern. Dort ist einerseits auch wieder ein China Town, andererseits lustigerweise direkt um die Oude Kerk herum das Rotlicht Viertel. Es war Nachmittags und ich dachte, da werden noch die Bürgersteige hoch geklappt sein. Aber ich irrte mich. In einigen Schaufenstern saßen leicht bekleidete, gelangweilte Frauen und warteten auf Kundschaft, eine Frau stand in erotischer Unterwäsche am Eingang und tanzte lasziv. Ich war echt verblüfft und die Frauen taten mir leid. Am hellen Tag wirkte das echt nur albern und dann die ganzen gaffenden Touristen,  uns inklusive. Ich möchte gar nicht wissen was dort abends los ist.
In ganz Amsterdam findet man bekanntlich die Coffee Shops wo man vielleicht auch Kaffee vor allem aber Haschisch kaufen kann. Es gibt aber tatsächlich auch, wie in dem netten  französischen Film Paulette, Haschkekse zu kaufen. Auch Marihuana-Eis wurde angeboten. Unglaublich!
So langsam machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unseren Rädern. Wir kamen auf dem Rückweg noch an der Vorderseite des Royal Palace und am Monument vorbei. So besonders beeindruckend fand ich den Palast aber nicht.

Unsere Fahrräder warteten brav auf uns und den Rückweg schafften wir schon fast ohne Navi. Am Platz machten wir uns wieder in der Gemeinschaftsküche essen und setzten uns an einen Biertisch. Den ganzen Tag hatte die Sonne geschienen, aber jetzt war es deutlich kühler geworden. Ich schnitt mir beim campingplatz-eigenen Kräutergarten ein paar Zweige Minze und Melisse und machte mir leckeren Kräutertee.
Später haben wir noch gespielt und wir saßen wieder in den netten Gerüchen von gerauchtem Haschisch. Und dann sah ich wieder das Huhn.  Irgendwie finde ich es etwas bedenklich, dass ich dieses Huhn immer nur sehe wenn um mich herum Hasch geraucht wird. Oder stimmte was nicht mit meinem Tee? ;-)
Gute Nacht!

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