Freitag, 24. Juni 2016

Statt Abschlussdeich Abschlusseis

Wir frühstückten heute bei ganz leichtem Sprühregen. Der war bestimmt gut für unseren Teint und störte uns gar nicht. ☺ Es war warm, fast schwül. Als wir losfuhren hatte es aufgehört zu regnen.
Der nette Wirt in Delfzijl hatte uns erzählt, dass hinter Termunterzijl der Ort Termunten liegt und dort oft Robben zu beobachten sind. Das wollte ich mir angucken. Ich wusste bloß nicht wo genau und Micha hatte Sorge, dass wir dann am Ende zu lange brauchen. Mir war das egal. Ich wollte so gerne Robben beobachten.
Ich bog also von unserer Route ab in den Ort und folgte der Dorfstraße Richtung Wasser. Im Ort gab es keine Möglichkeit, aber hinter dem Ort führte der Weg wieder mal direkt am Deich lang an weidenden Schafen vorbei. Micha meinte wir könnten auch diesen Weg direkt am Dollard entlang fahren und würden dann nur nicht bei Bad Nieuweschans die Grenze passieren. Außerdem führte der Weg dann nicht auf Landstraßen und durch kleine Ortschaften, sondern immer am Deich entlang. Das gefiel uns Beiden sehr gut.
Es war wieder schön dort am Deich entlang zu fahren, fern von allem. Links war der Deich, in der Mitte der Weg,  die Schafe und wir und rechts lag ein länglicher See. Wir sahen ein paar Reiher am Wasser stehen und sie flogen auch über unsere Köpfe. Es war herrlich ruhig.
Dann sahen wir schon von weitem eine Bretterwand mit Gucklöchern. Dahinter waren tatsächlich die Robben und auch einige Muttertiere mit ihren Jungen. Dafür ist auch die Bretterwand, damit die Robben nicht erschreckt werden und dann Heuler gefunden werden. Wir standen eine ganze Weile und beobachteten die Robben. Ein paar watschelten zum Wasser und ließen sich von der Sandbank ins Wasser rutschen wie wenn sie Schlitten fahren. Ein Paar glitten durch das Wasser und Einige lagen einfach nur faul auf der Sandbank. Das war toll! Zum Glück hatten wir diesen Weg genommen!
Immer weiter ging es am Deich Richtung Deutschland. Hier gab es plötzlich besonders hübsche Schafe mit dicken braunen Flecken im weißen Fell. Dann flitzte noch mal ein Hase vor uns her. Plötzlich merkten wir das ein Gewitter anfing. Wir hatten gerade noch Zeit die Regensachen heraus zu holen und anzuziehen. Die Schafe mochten das Gewitter nicht und rannten weg. Aber es war nur ein kurzer Wolkenbruch und dann schien wieder die Sonne.
Die Grenze war eine Brücke über den Fluss. Nicht mal Schilder wiesen richtig darauf hin. Dort stand ein riesiger Bilderrahmen, in dem wir uns von einem Niederländer fotografieren ließen. Wir fuhren sogar noch den Umweg zur Grenze bei Nieuweschans. Aber das war noch unspektakulärer. Eigentlich ja auch gut so.
Schließlich fuhren wir durch Bunde und von dort nach Weener. Teilweise über wenig befahrene Landstraßen, teilweise über sehr schön gelegene Radwege. Weener ist eigentlich ein sehr hübscher Ort mit vielen alten Häusern, aber von den Geschäften  sind sehr viele geschlossen und es werden viele Häuser zum Verkauf angeboten. Auch der alte Hafen war schön.
Von dort fuhren wir einen Teil des Ems-Radwegs immer an der Ems entlang. Auch hier waren viele Schafe auf dem Deich, aber sie haben sich nicht mit Micha unterhalten. Vermutlich spricht Micha nur niederländisches Schafisch. ☺
Die Strecke fuhr sich sehr gut. Schließlich kamen wir in Bingum bei Leer an. Hier ist der Campingplatz wo wir heute unsere vorerst letzte Nacht im Zelt verbringen werden. Wir bauten das Zelt auf und fuhren dann aber noch nach Leer rein. Einerseits hatte ich gestern in Emden vergessen zum Bahnhof zu gehen um unsere gebuchten Bahntickets auszudrucken, andererseits konnten wir uns Leer gleich noch ein bißchen angucken.
Der Bahnhof war schnell gefunden und die Tickets gedruckt. Wir liefen danach durch die Fußgängerzone, die etwas müde wirkte, wo es aber sehr viele Eisdielen gab und aßen dort ein Abschlusseis. Die Tour hat am Bahnhof von Leer ihren Abschluss gefunden und das wollten wir mit einem Eis feiern. Einerseits waren wir natürlich froh über den erfolgreichen Abschluss unseres nun schon zweiten Teils des Nordseeküstenradwegs. Andererseits machte es uns gerade so viel Spaß, dass wir am liebsten gleich noch bis Hamburg weiter gefahren wären. ☺
Die Altstadt von Leer mit Hafen, gefiel uns aber sehr gut. Schöne alte Häuser, hübsche kleine Straßen, ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen