Niederlande wir kommen

Heute sind wir um 4 Uhr aufgestanden  (Micha mußte nicht mal seinen Wecker verstellen) und haben die letzten Sachen zusammen gekramt, die Fahrräder mit den Taschen bestückt und noch mal die Viecher gekrabbelt. Um Viertel nach 5 Uhr kam unser Freund Uwe um uns zu verabschieden und wir radelten durch leichten Regen los. Lenchen, unsere Katze, begleitete uns noch ein kurzes Wegstück. Am liebsten hätte ich sie im Rucksack mitgenommen. ☺
Die Fahrstrecke war aber nur sehr  kurz bis zum Bahnhof Lichterfelde Ost. Dort nahmen wir die Regio zum Hauptbahnhof. Pünktlich fuhr unser Zug ein und wir fuhren in 6 1/2 Stunden nach Amsterdam.  6 1/2 Stunden zum schlafen, runter fahren, picknicken, aus dem Fenster gucken, einfach mal gar nichts machen, Torwandspiel zusammen basteln und schießen üben,  ... 

Der erste Ort in den Niederlanden durch den wir durchgefahren sind war Hengelo. Eigentlich haben wir nur wegen der Info Nachrichten auf den Handys gemerkt, dass wir die Grenze passiert hatten. Ich finde das immer wieder toll!

Direkt vor dem Bahnhof Amsterdam Centraal musste der Zug ein Weilchen warten, weil unser Bahnsteig noch von einem anderen Zug belegt war. So langsam wurde die Zeit für den Anschlusszug knapp. Ich hatte eigentlich gedacht eine halbe Stunde Aufenthalt wird kein Problem sein, aber wir mussten auch noch die Tickets besorgen. Klar gab es noch mehr Züge,  aber in der Woche außerhalb der Ferien ist die Fahrradmitnahme nur außerhalb der Hauptzeiten erlaubt und das wäre mit dem nächsten Zug zu spät geworden. Ich konnte die Fahrradkarten nicht vorher online kaufen und hatte es daher ganz gelassen.

Der Bahnsteig war recht eng und voll und der einzige Aufzug den wir fanden war so klein, dass gerade nur eine Person mit Fahrrad rein passte. Micha fuhr runter und ich wartete gefühlte Ewigkeiten bis der Aufzug wieder da war. Als die Tür endlich aufging war der Aufzug mit einem großen Müllcontainer und einem Mann belegt den ich natürlich erstmal raus lassen musste. Er sagte mir sehr freundlich, dass es weiter hinten einen größeren Aufzug gibt. Ich erklärte ihm, dass mein Mann diesen Aufzug genommen hat und ich hinter ihm her wollte. Bis wir das geklärt hatten und der Weg frei war war der Aufzug leider schon wieder weg.

Als ich endlich unten war buchte ich am Automaten sofort unsere Tickets. Die Fahrradkarten musste ich wieder extra buchen also hätte ich unsere Tickets auch schon vorher kaufen können. Aber hinterher ist man immer schlauer.

Danach mussten wir wieder in so einem engen Fahrstuhl auf einen anderen Bahnsteig hoch, natürlich wieder einzeln. Die Ankunft des Zuges hatten wir schon über die Durchsage vernommen. Wir mussten nach Bahnsteig 13a, standen aber 13b obwohl beide Bahnsteige unten angekündigt waren. Wir waren verwirrt bis wir kapieren,  dass das einfach der vordere Teil des Bahnsteigs war und wir waren ganz hinten. Also joggten wir mit den Fahrrädern den Bahnsteig lang und sprinteten in das Fahrradabteil. Da hatten wir in den Niederlanden ja doch etwas größeres erwartet. Das Fahrradabteil war viel kleiner als bei der Regio und der Einstieg war schwerer. 

Später wurden unsere Tickets kontrolliert. Die freundliche Kontrolleurin machte uns darauf aufmerksam, dass wir die Tickets vor Fahrtantritt hätten entwerten müssen. Wären wir Rotterdam ausgestiegen,  hätten wir Probleme beim Verlassen des Bahnhofs gehabt weil es dort Schranken gibt die deswegen nicht aufgegangen wären. Glücklicherweise gäbe es in Vlissingen aber keine Schranken und wir könnten den Bahnhof problemlos verlassen. Glück muss man haben!

Beim Bahnhof in Vlissingen läuft direkt der Nordsee Radweg LF 1 vorbei. Wir fahren in Richtung Norden, also LF 1b. Der Weg führte etwas durch den netten Ort Vlissingen durch und durch eine schöne Dünenlandschaft. Wir wollten uns nach dem langen Tag in der Bahn noch etwas bewegen und so fuhren wir bis Dishoek und gingen dort auf einen Campingplatz.

Unser Essen auf der Picknickdecke teilten wir mit frechen Spatzen und nebenan hoppelte ein Hase über die Wiese. Sehr nett hier!  ☺